Ein rechteckiges Grundstück mit 4000 m² Fläche wurde gestalterisch in 6
rechteckige Einzelgärten unterteilt, der jeder auf andere Weise
gestaltet wurde, alle jedoch mit klaren Linien. Der Hauptgarten ist der
„Pool Garden“, der von einem Wasserbecken dominiert wird:
Blumen und andere Pflanzen finden sich in allen Bereichen eher am Rande
in Rabatten angepflanzt:
Ein Gemüsegarten nimmt eine nicht untergeordnete Rolle in diesem
Ensemble ein. Dieser Garten ist der erste, den wir sahen, bei dem der
eigene Garten im Vergleich nicht komplett untergeht.
Da war Geld im Spiel, ein riesiges Grundstück, auf dem im 16.
Jahrhundert ein pompöses Herrenhaus erbaut und ein Garten angelegt
wurde, dessen Einfachheit ihn zu einem Besonderen macht.
Dominiert wird der Garten heute von den in Formen geschnittenen Eiben.
Die Formschnittkunst (Topiary im Englischen genannt) findet sich in
vielen Gärten, bisher haben wir sie aber nirgends so sehr ausgeprägt
gesehen wie hier.
Die Hecken wurden unregelmäßig beschnitten, sodass sich
Licht- und
Schattenspiele ergeben, die dem Besucher immer wieder Bildnisse
vorgaukeln:
Ist das jetzt ein Teddybär oder nicht:
Vom ehemaligen Hautpeingang des Hauses scheint sich der Garten über den
Vorhof hinweg in unendliche Weiten auszudehnen:
Erreicht werden derartige Eindrück durch die sogenannten Ha-Ha’s. Der
Garten endet nicht an einem Zaun (der sichtbare Zaun begrenzt nur den
Vorhof), sondern wird durch einem ca. 2 m tiefen Abgrund begrenzt,
hinter dem das Gelände in der tieferen Lage weiter verläuft.
Ein total anderer Garten als alle bislang gesehenen und vor allem ein
Kontrast zu den beiden anderen Gärten, die wir heute besucht haben.
Margery Fish und ihr Mann Walter, die in London lebten, kauften diesen
Garten und das zugehörige Haus um vorerst die Wochenenden dort zu
verbringen. Das gesamte Anwesen war in schlechtem Zustand. M. Fish war
von den Cottagegärten im Umfeld derart angetan, dass sie sich
entschloss, ebenfalls einen solchen anzulegen (Cottages sind kleine,
einfache Häuser auf dem Land, die ursprünglich von Landarbeitern
bewohnt waren). Außerdem musste sie Pflanzen auswählen, die nicht viel
Zuwendung brauchen, da sie unter der Woche allein zurecht kommen
mussten, daher wählte sie vor allem standortgerechte Pflanzen, weil
diese weniger empfindlich gegen Schädlinge und Krankheiten sind. M. und
W. Fish haben den Garten in einzelne Themengärten unterteilt. Uns kam
diese Anlage etwas chaotisch und unprofessionell vor, was gerade den
Reiz dieses Gartens ausmacht. Trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit
war der Garten voll Blüten und viele Pflanzen zeigten durch ihre
Knospen, dass sie sich daran machten, gegen Herbst zu zu blühen.
Einige Eindrücke aus diesem Garten:
Trotz allem wurde aber nicht auf die Zucht des englischen Rasens
vergessen, wenn auch nur in kleinem Ausmaß:
Abends sind wir wieder zu dem Campingplatz zurück gefahren, auf dem wir
schon gestern standen.