Nach langem und erfrischendem Schlaf aufgewacht – huch es ist schon
11:20. Es war uns klar, dass das Tagesprogramm nicht zu schaffen war,
also haben wir erst einmal gemütlich gefrühstückt und uns fertig
gemacht und sind dann in Richtung Southampton aufgebrochen und dann
irgendwann am frühen Nachmittag beim Exbury Gardens angekommen.
Der Bankier Lionel de Rothschild, „a banker by hobby, a gardener by
profession“ begann 1918, den Garten anzulegen. Er legte ein Arboretum
an, in dem von jedem Baum, der auf der Erde vorkommt, zumindest ein
Exemplar wachsen sollte (sofern er in Südengland gedeiht). Für Orchideen
und andere Pflanzen aus den Subtropen und Tropen ließ er auf 800 m²
Gewächshäuser anlegen. Ersteres wurde von seinen Nachfahren nach dem 2.
Weltkrieg in landwirtschaftliche Fläche umgewandelt, die Gewächshäuser
existieren auch nicht mehr. Trotzdem ist noch viel zu sehen, hat er
doch Rhododendren gezüchtet. Er muss eine Vielzahl von Kreuzungen
gemacht haben, von denen „nur“ 1210 seinen Gefallen fanden, der Rest
wurde ausgerottet. Von knapp 500 der weiter gezüchteten Kreuzungen fand er es Wert,
dass sie seinen Namen trugen – wir haben auf Grund der Jahreszeit keine
einzige Rhododendrenblüte gesehen. Trotzdem gab es noch viele blühende
Pflanzen zu sehen, diese waren aber nicht das einzig Sehenswerte.
Der Steingarten mit ca. 1 Hektar Größe allein ist schon den Besuch wert:
Auch diese amerikanische Föhre, einseitig vom Wind zerzaust
und dieser Sonnenuhrgarten sind weitere Beispiele aus der Vielfalt und
der Schönheit dieses Gartens.
Und das ist die Namensgeberin des Sonnenuhrgartens:
Eine derartige Sonnenuhr habe ich noch nicht gesehen, die vier Seiten
zeigen genau nach den 4 Himmelsrichtungen, die linke nach Süden und
zeigt die Stunden um die Mittagszeit, die rechte nach Osten und zeigt
die Vormittagsstunden, eine Entsprechung für die Nachmittagsstunden
zeigt nach Westen und sogar auf der Nordseite kann man Zeiten ablesen,
aber nur im Sommerhalbjahr, wenn die Sonne entsprechend zeitig aufgeht
bzw. spät untergeht (vor 6 bzw. nach 18 Uhr). Bemerkenswert auch die
notwendige Lage und Neigung der einzelnen Zeiger.
Warum das "Steam Railway" im Namen? Im Garten gibt es eine
Schmalspur-Dampfeisenbahn, die nach Fahrplan verkehrt.
Auf der Suche nach einem Campingplatz kamen wir in einen anständigen
Stau von sicher mehr als einem Kilometer, der uns ziemlich Zeit
kostete, wir haben dann den Grund
für diesen Stau gesehen:
Das ist dort nichts außergewöhnliches, wurden wir dann auf der weiter
führenden Straße vor Tieren bei Tag und Nacht auf der Fahrbahn gewarnt.
Auch Pferde haben wir gesehen, die quer zur Fahrbahn standen und die
Böschung abgrasten.
Des Abends fanden wir dann einen Campingplatz nahe am Solent, von dem
wir auf die Insel Wight hinübersehen können, nachdem wir den im Lymore
verweigert haben, die wollten doch 35 Pfund pro Nacht, das
Luxus-Angebot dieses Platzes hätten wir bei einer Übernachtung so und
so nicht ausnutzen können.