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27.7.2009
Aufgewacht bei Sonnenschein, dann ein kurzer Regenschauer, ein
englischer Vater mit seinen Kindern wollte unseren Bus sehen, wir haben
dann noch gut eine halbe Stunde mit ihm getratscht. Dann gings los,
endlich passte alles und wir kamen zu den Lost Gardens of Heligan. Am
Parkplatz ein wunderschöner, luftgekühlter T3, da gabs dann auch noch
einen Tratsch und eine köstliche Nusstorte.
Im Laufe des 18. Jhdts wurde dieser Garten in seinen Grundzügen
angelegt, im darauffolgenden Jahrhundert wurden von seinem Besitzer
exotische Pflanzen aus aller Welt zusammengetragen, die Dank des
Golfstromklimas und der dichten Randbewaldung, die stürmische Winde
abhalten, überlebten. In einem kleinen Tal wurde der Jungle angelegt,
beflanzt mit Bambus, Bananenstauden, Baumfarnen und Palmen. Zu Beginn
des ersten Weltkrieges waren noch über 20 Gärtner beschäftigt, die 1918
beim Militär oder schon gefallen waren. Nach dem ersten Weltkrieg wurde
wegen des Mangels an Arbeitern der Garten aufgegeben und nicht mehr
weiter gepflegt.
1990 begingen 2 Gartenliebhaber, John Nelson und der Niederländer Tim
Smitt, den verwilderten Garten, es muss eine echte Dschungelexpedition
gewesen sein. Sie mussten sich den Weg mit Macheten durch die grüne
Wildnis bahnen. Gemeinsam mit Gartenhistorikern, Denkmalpflegern und
Botanikern, finanziell unterstützt von vielen Firmen wurde der Garten,
tja was? Wiederhergestellt ist nicht ganz richtig, es blieb weiterhin
der Eindruck von Wildnis und man kann sich durchaus Vorstellungen
machen, wie es 1990 ausgesehen haben mag.
Im Dschungel allein wurden mehr als 100 selbst aufgegangene Bäume
entfernt, man konnte sie nicht fällen, weil dabei viel von den um sie
stehenden Bambus und anderen exotischen Pflanzen zerstört worden wären.
Man musste von oben weg die Bäume in Stücke schneiden und jedes
einzelne Stück vom Baum abseilen. Heute kann man den Dschungel auf
Holzstegen durchwandern und den sich in der Mitte befindenden Teich
auf 2 Brücken überqueren.
In einem anderen Teil, dem sogenannten oberen Garten wird Gemüse so wie vor hundert
Jahren angebaut. Wichtigstes Werkzeug bei der Revitalisierung dieses
Teils waren Metalldedektoren, mit deren Hilfe man über 200
Metallschilder mit den Namen der damals gezüchteten Gemüsesorten fand,
die man heute wieder anbaut.
Gleich beim Eingang zum Garten finden sich 3 Figuren von einem
ortsansässigen Künstler gestaltet, darunter
Giants Head (Kopf des Riesen):
Einige Impressionen aus dem Dschungel:
Diese zypriotische (wenn ich mich richtig erinnere) Eibe soll die
größte ihrer Art in Großbritannien, wenn nicht in ganz Europa sein:
Das war der westlichste Punkt unserer Reise und wir müssen wieder an
das nach Hause fahren denken. Abends sind wir noch bis Yeovil gefahren.
Morgen geht es weiter zum Heale Garden, einem Garten im japanischen
Stil, das wird wohl für diesmal unser letzter Garten werden.
Noch ein Bild von der Abendstimmung auf dem Campingplatz Half Way House
bei Yeovil:
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