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16.7.09

Sheffield Park Garden

Wie soll ich sagen, wir sind hineingegangen und in einem etwas lichten Wald spaziert – wie im Wienerwald, nur die Bäume waren nicht ganz die Gleichen. Dann sahen wir in einer Baumlücke den ersten Teich, rundherum bewachsen – wir haben uns wie in der Lobau gefühlt:


Aber immer wieder wird man von Ausblicken wie diesem belohnt:




Oder man findet so Kleinodien wie diese Wurzellandschaft:
Die zu diesem Riesen gehört:

Auch eine Palmenallee findet sich – die müssen auch im Winter draußen aushalten:


Es ist wirklich erstaunlich, was diese Engländer im Lauf der Jahrzehnte (oder Jahrhunderte) schaffen. In diesem Fall eine faszinierende Parklandschaft, gegliedert durch vier Seen und mit einem umfangreichen und abwechslungsreichen Baumbestand.

Leonardslee Lakes & Gardens

Das muss man sich einmal vorstellen, ein ganzes Tal – wenn auch nicht ein großes – wird zu einem Park für eine Familie. Früher wurde hier Eisenerz abgebaut und die zur Eisengewinnung nötige Holzkohle gleich daneben erzeugt, was den ursprünglichen Wald dem Raubbau ausgesetzt hat. Den Bachlauf hat man mehrmals aufgestaut, um die Wasserkraft für die Gebläse zu verwenden. Dadurch wurde die Landschaft mit Seen gestaltet.
1987 wurde Südengland von einem starken Sturm heimgesucht, wie er seit 3 Jahrhunderten nicht mehr erlebt wurde. In Leonardslee wütete er 11 Stunden und hat viele der alten Bäume und unzählige kleine gefällt. In seinem Gartenführer schreibt der Besitzer, Robin Loder, dass der Sturm gar kein Desaster für den Garten war, sondern viele alte, schon gefährliche Bäume umgeworfen hat und auch sonst den Garten gelichtet hat, die Pflanzen dadurch besser gediehen und der Sturm Flächen für eine Neugestaltung geschaffen habe. Außerdem habe man den dem Publikum zugänglichen Bereich von knapp 40 auf unter 80 Hektar vergrößern können. Trotz allen positiven Aspekten, ein Sturm genüge ihm.
Vom großen Sturm verschont blieb auch dieser Riese (das Kleine unter dem Baum ist Gabi mit ihren stolzen 1,55 m).


Der Rock-Garden wirkt wie ein kleines Seitental dieses Areals. In diesem Steingarten scheint es keine Außenwelt mehr zu geben, dafür aber jede Menge exotischer, aber auch heimischer Pflanzen. Die kleinen Pfade auf und ab kletternd entdeckt man immer wieder Neues:


Aber nicht nur exotische Pflanzen sind in diesem Garten zu finden, ein Vorfahre des heutigen Besitzers hat auch einige exotische Tierarten im Garten ausgesetzt, von denen es heute noch eine größere Gruppe Wallabies (kleinere Verwandte der Känguruhs aus Tasmanien) gibt – Robin Loder beschreibt sie folgendermaßen:
The „wallies“ are admirable moving machines, working without pay or petrol every day of the year and, unlike their mechanical counterparts, they are self reproducing. (Die Wallies sind bewundernswerte Rasenmäher, arbeiten ohne Bezahlung oder Benzin jeden Tag des Jahres und, anders als ihre mechanischen Gegenstücke, sind sie selbst reproduzierend.


(das kleine Ding im Vordergrund ist nicht ein junges Wallabie, sondern einer der in diesem Gebiet in unendlicher Zahl vorkommenden Hasen.

Zwei interessante Ausstellungen finden sich noch in diesem Park:
Dolls House, eine hervorragende Sammlung von „Puppenhäusern“ – ich würde eher sagen, Dioramen – Szenen in Häusern aller Gesellschaftsschichten, das Leben außerhalb der Häuser etc. und
die Ausstellung „Victorian Coaches“, ca. 10 Oldtimer, alle über 100 Jahre alt, noch in der Kutschenform und alle betriebsfähig.

Jetzt sitzen wir im Westen der Ortschaft Billinghurst an der A272 auf einem Campingplatz – jetzt wirklich in der Einflugschneise von Gatwick, die Flugzeuge sind schon ziemlich groß zu sehen. Eine Stunde hatten wir Ruhe vor den Flugzeugen, der heftige Regen und der  Gewitterdonner hat die Flugzeuge übertönt.
Auch heute haben wir beim Einchecken wieder die Frage gehört: „Do you have a reservation?“ Tja – am Wochenende fängt die Urlaubssaison der Engländer an.

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