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Wir haben uns über Internet eine Mitgliedschaft beim National Trust
(http://www.nationaltrust.org.uk) geleistet. Kostet für 2 Personen ca.
80 Pfund im Jahr, dann sind alle Eintritte in Gärten, Museen, Schlösser
etc. des National Trusts und auch dessen Parkplätze frei. Wir haben die
Kosten nach 5 Gärten herinnen gehabt. Die Bestellung über Internet
sollte man auf alle Fälle 5-6 Wochen vor Beginn der Reise machen, da
die Zusendung der Mitgliedskarten und der Unterlagen in etwa 4 Wochen
in Anspruch nimmt. Man kann sich zwar bei der Bestellung einen
vorläufigen Mitgliedsausweis ausdrucken lassen, der 4 Wochen gültig
ist, aber es fehlt der Aufkleber für das gratis Parken (der so
beschaffen ist, dass er von einem Auto zum anderen gewechselt werden
kann).
Literatur
Gärten in Südengland, Kerstin Walter, Verlag nicolai
(http://www.nicolai-verlag.de) ISBN 978-3-89479-468-2
Reiseführer:
Baedeker, Südengland mit Karte Maßstab 1:300.000
Michael Müller Verlag, Südengland
National Trust: Handbook for Members und Visitors
Straßenkarten
Baedeker, Beilage zu Reiseführer s.o.
Philip’s Easyread Britain Maßstab 1:150.000
(http://www.philips-maps.co.uk) auf dieser Karte fanden wir auch
Campingplätze eingezeichnet.
Verkehr:
Bitte beachten:
Alle unten angeführten Regeln und
Verhaltensmaßnahmen stammen aus
eigenen Recherchen und Erfahrungen. In keinster Weise kann angenommen
werden, dass sie den englischen Straßenverkehrsvorschriften
entsprechen. Informieren Sie sich daher bitte selbst an kompetenter
Stelle über die in England geltenden Regeln und Vorschriften. Ich hab
dabei die Erfahrung gemacht, dass die entsprechenden Seiten der
Autofahrerclubs (egal ob österreichische oder deutsche) nicht im
ausreichenden Umfang informieren.
In England wird links gefahren – no na.
Was mir an meinen Fehlern und dem Verhalten der anderen und den
Besonderheiten am Linksverkehr aufgefallen ist:
Kreisverkehr:
Das Durchfahren eines Kreisverkehrs ist eine Wissenschaft für sich,
sind doch die meisten Kreisverkehre und deren Einfahrten 2-spurig
angelegt (auch wenn diese Spuren oft nicht markiert sind). Was jetzt:
Der Kreisverkehr hat Vorrang
Bei der ersten Ausfahrt raus: links blinkend in der linken Spur
einfahren.
Bei der zweiten Ausfahrt raus: ohne blinken in der linken Spur
einfahren.
Will man ab der 3. Ausfahrt raus, dann fährt man rechts blinkend in der
rechten Spur ein und wechselt erst vor dem Ausfahren nach links.
Das heißt jetzt, dass man in den Kreisverkehr nicht einfährt, so lange
von rechts Autos kommen, egal auf welcher Spur.
Vorrang – Nachrang:
Bei den meisten Kreuzungen und Einmündungen ist der Vorrang geregelt,
einerseits durch Nachrangtafeln oder selten durch Stop-Tafeln und
andererseits durch Bodenmarkierungen, sodass man als
Vorrangberechtigter seinen Vorrang leicht erkennt.
Was mich am Anfang geplagt hat war, dass die direkt an der Einmündung
ankommenden bevorrangten Fahrzeuge von rechts kommen. Gewohnt ist man,
zuerst links, dann erst rechts zu schauen und so haben mich
anfänglich die von rechts kommenden Autos überrascht, besonders wenn
man links abbiegen will und der Verkehr auf der anderen Straßenseite
einen nicht tangiert. In solchen Situationen kam dann das gewohnte
Verhalten: Blick nach links – kommt nichts, also geht’s – und Gabi hat
dann geschrien: „Auto kommt“. Vor jeder Kreuzung gabs dann das Gebet:
„Zuerst kommens von rechts und ich muss links weiter fahren.“
Halte- und Parkverbote:
In England wird viel durch Bodenmarkierungen geregelt (das geht an sich
recht gut, weil sie kaum Schnee kennen und wenn es einmal schneit, das
Chaos so und so eintritt). So bedeutet
eine doppelte gelbe Linie am Fahrbahnrand ein absolutes Halteverbot,
einfache gelbe Linien zeigen Halte- bzw. Parkbeschränkungen an, die Art
der Beschränkung (z.B. 1 hour and don’t come back for 2 hours) muss man
dann suchen, die zugehörigen Schilder können sehr klein sein.
Geschwindigkeiten:
Umrechnung: 1 Meile/h = 1,6 km/h:
Meilen/h |
km/h |
20 |
32 |
30 |
48 |
40 |
64 |
50 |
81 |
In Ortschaften gelten 30, manchmal 40 Meilen/h, soviel ich gesehen
habe werden diese durch das Verkehrszeichen „erlaubte
Höchstgeschwindigkeit“ angezeigt und scheinen erst ab diesem Zeichen zu
gelten. Die angezeigte Geschwindigkeit scheint auch zu gelten, wenn man
von der Straße abbiegt (man sieht oft nach dem Abbiegen auf eine
Überlandstraße von einer beschränkten Straße das Zeichen „Ende der
Geschwindigkeitsbeschränkung).
Straßen allgemein:
Sehr oft stehen knapp an den Straßen schon die Hecken. Mit einem links
gelenkten Auto in einer Linkskurve sieht man die gesamte Fahrbahn nur
auf eine sehr begrenzte Strecke ein, sodass man (wenn man auf Sicht
oder bei schmalen Straßen auf halbe Sicht fahren will) besonders um
starke Kurven nur sehr langsam fahren kann. Ich hab aber nie erlebt,
dass deswegen der nachfolgende Verkehr ungeduldig geworden wäre.
Abfahrt: 10.7.. 11 Uhr von Pottschach. Nachdem wir den Bus gepackt,
Blumen zur Mizzi-Tant gebracht haben und noch ein paar Sachen
eingekauft
haben, ging es los: Von Pottschach über Gloggnitz, die S6 und die
Pyrn-Autobahn nach Suben, wo ich dann 3 Stunden geschlafen habe.
Relativ erquickt schaffte ich es bis Aurauch. Dort wars dann aus und
wir übernachteten auf der Autobahnraststation. Insgesamt habe ich an
diesem Tag ca. 500km geschafft.
Am nächsten Tag wachten wir gegen 9 Uhr auf und nach einem Frühstück
ging es ausgeruht weiter. Dabei ist mir aufgefallen, dass die
Autobahnen in Deutschland (zumindest die A3 und die A4) reine Berg- und
Talbahnen sind. Mit Geschwindigkeiten ständig zwischen 80 und
unglaublichen 120 km/h wechselnd schafften wir es bis Aachen, wo wir
Belgien erreichten, das wir auf der Autobahn relativ rasch hinter uns
ließen. Hat es sich sicher nicht verdient, aber es ging ja darum,
möglichst rasch in Frankreich einzufallen um von dort nach Dover zu
schiffen. Um 22 Uhr erreichten wir dann Calais und buchten eine Fähre
nach Dover, die um 1:50 ablegte. Damit haben wir uns einen Tag erspart,
hätten wir die Fähre von zu Hause gebucht, wäre ein Puffertag
einzuplanen gewesen.
Irgendwann gegen 3:30 (unserer Zeit) kamen wir in Dover an. Neben uns
stand ein Kleinbus besetzt mit einer Familie mit 3 Kleinkindern, der
bei der Rückkehr zum Fahrzeug einen Patschen an der Hinterachse
entdeckte. Er begann, den Reifen zu wechseln. Wie die Sache ausging,
kann ich nicht sagen, da wir schon von der Fähre runter fuhren.
Wir beabsichtigten, auf einen Parkplatz den nächsten Morgen schlafender
weise abzuwarten. Dover selbst war eine Baustelle und wir fuhren weiter
nach Folkestone. Kreuz und quer durch die Stadt war einfach nichts zu
finden und so haben wir uns dann irgendwo mitten in der Stadt an den
Straßenrand gestellt und bis 9 Uhr am nächsten Tag geschlafen. Da hat
sich der Vorteil der Unauffälligkeit eines VW-Busses gezeigt. Sehr
ruhig war es nicht, störte aber nicht all zu sehr, wir brauchten
dringend Schlaf.
Auf der Suche nach einem Platz zum Frühstücken und einen
Campingplatz sind wir die Küste weiter nach Westen gefahren. In Hythe
fanden wir am Strand einen freien Parkplatz ohne Höhenbeschränkung für
ca. 20-30 Fahrzeuge. Dort standen 4-5 Wohnmobile, ob die dort
übernachtet haben, kann ich natürlich nicht sagen. Auch dieses
Mini-Mobil stand dort, basierend auf einen Bedford – ich habe vom
Aussehen der Fahrerkabine eher auf einen kleinen Daihatsu-Bus getippt.
Zu Hause habe ich recherchiert und festgestellt: Bedford Rascal, dürfte
ein Suzuki sein oder ein Lizenzbau.
Nach dem Frühstück ging es dann weiter nach Littlestone on Sea, wo wir
den auf der Karte eingezeichneten Campingplatz anfahren wollten.
Jetzt zeigt sich, dass die Wegweiser in England hervorragend sind, man
findet leicht die Richtung des Ziels, aber man sieht nie, ob man schon
da ist oder nicht. Ortstafeln haben wir kaum gesehen und wenn, dann
waren sie von den Hecken überwuchert..
Jedenfalls haben wir die Küste bis Dungeness abgegrast und nichts
gefunden. Also zurück und am Weg gefragt, wodurch wir dann zu einem
Caravan-Park fanden, der dem auf der Karte eingezeichneten Campingplatz
entsprach. Leider werden dort keine Camper aufgenommen, es gibt dort
nur Dauercamper in riesigen Mobilheimen. Aber er hat uns dann den Weg
zu einem Campingplatz erklärt und so haben wir dann zum Campingplatz
Marley Farm in New Romney gefunden, wo wir uns einen Tag von der
Anreise erholten.
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